Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 2.06.2009
Die jüngste Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Organ- und Gewebespende zeigt eine positive Entwicklung des Anteils derer, die einen Organspendeausweis besitzen. Hatten im Jahr 2001 noch 12 Prozent der Befragten einen Organspendeausweis ausgefüllt, waren es im Jahr 2008 17 Prozent.
Hierzu erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Rolf Schwanitz: "Dieser positive Trend muss weiter gestärkt und das Bewusstsein für die Bedeutung der Organspende in der Bevölkerung noch deutlich erhöht werden. Wichtig ist, dass die Bürgerinnen und Bürger durch eine umfassende und sachliche Information motiviert werden, sich mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen, und eine Entscheidung in einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Deswegen freue ich mich, dass es gelungen ist, die finanziellen Mittel für die Organspendeaufklärung der BZgA für das Jahr 2009 auf 1,5 Millionen Euro aufzustocken."
Die aktuellen Studienergebnisse der BZgA zeigen, dass 50 Prozent der Befragten gut bis sehr gut über die Organ- und Gewebespende informiert sind. Mit 48 Prozent ist der Anteil derer, die bereits daran gedacht haben, sich einen Organspendeausweis zu besorgen, ähnlich hoch.
Deswegen konzentriert die BZgA ihre Aufklärungsangebote auf drei Ziele: Die breite Streuung des Organspendeausweises, die Einbindung von Kooperationspartnern und die Intensivierung des Gesprächsangebotes für ürgerinnen und Bürger. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht, Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, ihre persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organentnahme nach dem eigenen Tod auf einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Wer den Ausweis ausfüllt, erspart seinen Angehörigen - falls es zu einer Situation kommt, in der er als Organspender in Betracht kommt - eine sehr belastende Entscheidung. Denn Angehörige, die den Willen des Verstorbenen nicht kennen, müssen nach dessen mutmaßlichen Willen entscheiden.
"Ärztinnen und Ärzte werden von drei Viertel aller Befragten als wichtigste Gesprächspartner zum Thema Organspende benannt. Gegenüber 59 Prozent im Jahr 2001 hat damit das Vertrauen in die ärztliche Beratung deutlich zugenommen. Gleichzeitig bekräftigt die Ärzteschaft ihr großes Interesse an dem Thema und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit", betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. "Ärztinnen und Ärzte, Apotheken und Selbsthilfeverbände sind wichtige Partner für die Informationsvermittlung und die Bereitstellung des Organspendeausweises."
Das persönliche Gespräch mit (Ehe-) Partnern und Angehörigen spielt für 50 Prozent der Befragten ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei den 14- bis 25-Jährigen nehmen die Freunde eine wichtige Funktion als Gesprächspartner ein. Deswegen stellt die BZgA speziell für Schulen begleitendes Unterrichtsmaterial zur Verfügung, um gerade auch junge Menschen für dieses sensible Thema zu motivieren.
Die Mitarbeiterinnen des kostenlosen Infotelefons Organspende, einem gemeinsamen Angebot der BZgA und der Deutschen Stiftung Organtransplantation, sind für viele Menschen zunehmend wichtige Ansprechpartnerinnen für persönliche Fragen. Deshalb werden die Sprechzeiten des Infotelefons ausgedehnt und die Anzahl der Expertinnen erhöht, um dadurch möglichst viele Interessierte fachkundig und neutral beraten zu können.
Infotelefon Organspende: 0800 - 90 40 400 (Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr,
Samstag 9 bis 13 Uhr)
www.organspende-info.de [ http://www.organspende-info.de/ ]
Repräsentativerhebung der BZgA zur Organ- und Gewebespende unter
http://www.bzga.de/?id=Seite1417
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
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eMail: marita.voelker-albert [at] bzga.de
Internet: http://www.bzga.de
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